Klima- und Biodiversitätsgebiet Ammeloe
Das "LWL-Klima- und Biodiversitätsgebiet Forstgut Ammeloe" soll zu einem Modellgebiet für den Schutz von Klima und Biodiversität in kommunal geführten Wäldern werden.
Früher wurde die Funktion von Wald fast ausschließlich in der Holzproduktion gesehen. Heute gilt er als Rückzugsgebiet für viele Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, als grüne Lunge, als CO2-Speicher, als Grundwasserbildner, als Ort der Erholung und des Naturerlebens. Wie all dies unter einen Hut passt, soll im "LWL-Klima- und Biodiversitätsgebiet Forstgut Ammeloe" erforscht werden. Weite Teile des 600 ha großen Forstgutes sind oder werden nun unter Naturschutz gestellt und nur noch schonend bewirtschaftet.
Ein 75 ha großes Modellgebiet in einem Teilgebiet des Forstgutes namens Lüntener Wald soll jetzt zudem wiedervernässt werden. Das bedeutet, dass die Gräben, die vor über 100 Jahren gezogen wurden und das Gebiet entwässern, verschlossen werden sollen. Aus dem unnatürlich trockenen Kiefernwald soll so wieder ein natürlicher, standortgerechter feuchter Wald werden, der gegen extreme Dürren deutlich widerstandfähigerer ist. Je nach Geländeniveau wird wahrscheinlich feuchter Eichen-Birkenwald entstehen oder auch nasser Moorbirken-Bruchwald mit eingelagerten Moorschlenken, Gagelsümpfen und Heideweihern.
Vergleichsfläche: Auf einer 9 ha großen Fläche im Naturschutzgebiet „Schwattet Gatt“, einem anderen Teilgebiet des Forstgutes, hat der LWL eine vergleichbare Maßnahme gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Borken bereits im Jahre 2010 erfolgreich durchgeführt.
Das Projekt wird durch das LWL-Museum für Naturkunde und den LWL-Bau- und Liegenschaftsbetrieb geplant und durch letzteren in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden von Kreis und Bezirksregierung sowie Wald und Holz NRW durchgeführt.
Das Zentrum für Biodiversität, angewandte Ökologie und Citizen Science, in welchem unter anderem das LWL-Museum für Naturkunde und verschiedene Arbeitsgruppen am Institut für Landschaftsökologie der WWU Münster zusammenarbeiten, soll den Prozess erforschen. Dabei werden sowohl die Funktion der renaturierten Lebensräume als CO2-Speicher als auch die Veränderungen in der Biodiversität in den Fokus genommen.
Projektpartner im Zentrum für Biodiversität, angewandte Ökologie und Citizen Science:
AG Biosphere-atmosphere interaction
AG Biodiversität und Ökosystemforschung
AG Ökohydrologie und Stoffkreisläufe
AG Tierökologie